Wie Andolosia mit stechen vnd rennen allzeit das best tet, dardurch grossen dank von frawen, aber grossen neyd von etlichen herren erlanget.

[142] Vnd alle die weil die hochtzeitt weret, thetten die fürsten vnd herren nit anders dann rennen vnd stechen, turnieren vnnd kurtzweil treiben. vnd auff ainen tag stach der künig vnd die hertzogen, des andern tags die graffen, freyen vnd ritter, den dritten tag die edlen vnnd der fürsten vnd herren knecht vnd diener. Vnnd all nacht so gab man den breüß auß, dem der des tags das best gethon het. beschach tzu nacht bey dem tantz, dem satzt die künigin ain schönes krentzlin vf, des sich dann ain yeglicher, dem es warde, gar gemaid gebaucht vnnd brauchet ain yeder seinen vleiß, das eer Eere beiaget vnd begabet wurd von der schönen künigin Agripina. Nun vnder dem gestech so stach Andolosia auch Vnnd wenn die graffen, freyen vnnd ritter stachen, kam er allweg kostlicher vnd baß gerüst auff den plan dann der anderen kainer, on allain dem künig macht er sich nit geleich vnd thet allweg das best in allen ritterlichen spylen, die man da trib, vnnd gewan offt den breüß von den frawen vnd den mannen. Nun begab es sich, das aber die graffen, freyen vnd ritter stachen vnd Andolosia mit yn vnnd het er vor vil ritterlicher thaten gethon, so thet er aber das best aldo zum lösten, do es nacht ward vnnd man aber den breüß außgeben vnd von billichait Andolosia solt sein wordenn, Aber von eeren wegen gegeben graff Theodoro von Engeland, der dann mitt der künigin auß Engeland kommen was, des auch Andolosia wenig achtet vnnd ym der eeren vast wol vergünnet. Doch so sprach gemainklichen alles volck, man het graff Theodoro den breüß gegeben, der doch billicher Andolosia wär gewesen. das kam also graff Theodoro für vnnd gewan haimlichen ain grossen haßs zu Andolosia in seinem hertzenn vnd wißt nit, wie er ym schand, laster vnd schaden zů fügen solt, wann sein hertz, synn vnd gemüt darzů genaigt vnd als er nun frembd was in dem land Cipern vnnd nit land, schloß noch leüt hett, Do was ayn andrer graff auf der künigklichen hochzeit, was auch ain mörrauber, mit namen der graf von Lymosi, het sein schloß in ainer klainen jnsel, nitt verr von Famagusta, tzu dem selben sůchet er[143] geselschafft, Als man gemainklich spricht: Gleich vnd gleich gesellet sich gern, also beschach da auch. Es fand ain schalck den andern vnnd als sy nun gesellen waren, Fieng graff Theodorus an vnnd sprach zu seim gesellen, dem graffen von Lymosy, wie da ainer, genant Andolosia, wär, so kostlich vnd trib so grossen übermůtt vnd doch kain geborner man wäre, darab er ainen verdrieß het, er näm groß eer ein vnd wurd geert für grafen vnd ander wol geboren leüt vnd het doch weder land noch leüt, vnd ob er auch nit verdriessen darab het. Der graf von Lymosy sagt: ja, ich vnnd ander edelleüt haben auch ain verdriessen darab. Er ist aber so wol gewöltt von dem künig, dem leüchtt vnnd schenckt er, was er begeret vnd der künig erlangt grossen vndanck vonn seinen edelleüten, das er yn also vorder hat. Graff Theodorus sprach: mich nympt frembd, das ir vnd ander eüwers geleichen solichs mügen verdulden, das ir yn nit lassen vmb bringen. wißt ich yn hynweg zubringen, er solt kainen graffen noch edelman an des Künigs hoff meer irren. Also verstůnde ayner des annderen willenn wol vnnd machten ainen anschlag mit ainander, wenn die hochtzeyt ain end näme, so wurd er wider gen Famagusta reytten. allda wölten sy jn auffhalten vnd jn vahen, seine diener erstechen vnd jn füren auß des künigs land gen Lymosy, da der graff ayn vast gůt schloß het vnd yn da peinigen vnnd marteren. er müßt yn gelts genůg geben, das sy mochten so kostlich stat halten als er. vnd volgeten also dem anschlag nach, den sy mit ainander gemacht hetten.

Quelle:
[Anonym]: Fortunatus. Halle a.d.S. 1914, S. 142-144.
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